Beten zu Weihnachten? Ein Kind stellt alles auf den Kopf

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„Herr, lehre uns beten“ (Lk 11,1) – die Bitte, welche die Apostel an Jesus gerichtet haben, drängt sich auch vielen von uns auf die Lippen. Man kann sich mit dem Beten oft allein gelassen fühlen – in Zeiten von Corona wird das sichtbarer denn je. Das Beten ist aber auch grundsätzlich nicht einfach: Man findet oft nicht viele Menschen im Freundeskreis, mit denen man sich zu diesem Thema austauschen kann. Wenn man über das Gebet nachdenkt, kommen Zweifel: Ist das wirklich ein Dialog oder rede ich nur vor mich hin? Handelt Gott, wenn ich ihn bitte? Interessieren Gott meine Kleinigkeiten? „Beten zu Weihnachten? Ein Kind stellt alles auf den Kopf“ weiterlesen

Was fehlt der Menschheit am meisten?

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Antwort von Dr. Peter Zeillinger auf eine Umfrage der deutschen Online-Zeitschrift »Das Milieu«

Es braucht eine Politik und ein gesellschaftliches Zusammenleben, die sich letztlich nicht so sehr an Gesetzen, sondern an Kriterien orientieren. Und es braucht Kriterien, die sich weniger an der Vergangenheit und der Gegenwart, sondern mehr an der Zukunft orientieren.
Ganz allgemein gälte es, hier und jetzt „jene Regeln zu erfinden“, die für ein künftiges Zusammenleben „gegolten haben werden“ (Jean-François Lyotard) bzw. jene politischen Akte zu setzen, die „demokratisch gewesen sein werden“ (Jacques Derrida).
Die Gegenwart sollte nicht die Zukunft festlegen, sondern die Zukunft sollte das Handeln der Gegenwart bestimmen.
Ich denke, es fehlt uns ein Denken von der Zukunft her, ein Denken im futur antérieur.

Peter Zeillinger, Philosoph und Theologe, Wien „Was fehlt der Menschheit am meisten?“ weiterlesen

„Mariä Empfängnis“ – Fragen und knappe Antworten zum Hochfest am 8. Dezember

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Antworten von Dr. Sibylle Trawöger (Universität Würzburg)

1. Was weiß man über die Entstehung des Festes „Maria Empfängnis“?

Wie die meisten lehramtlich festgehaltenen Glaubensaussagen, so hat auch das von Papst Pius IX. am 8. Dezember 1854 erklärte Dogma der Unbefleckten Empfängnis Mariens eine lange Vorgeschichte. Bereits im frühen Christentum wurde danach gefragt, wie die Frau be- bzw. geschaffen war, die „den Erlöser“ gebar. Vor allem im Mittelalter und in der Neuzeit führte der Glaube an die ohne Erbsünde empfangene Maria zu theologischen Schulstreitigkeiten, die das päpstliche Lehramt zu dieser Zeit zu vermitteln versuchte. Im 19. Jahrhundert, das von einer hohen Marienfrömmigkeit geprägt war, wurde der Glaubenssinn der ChristInnen mit diesem Dogma lehramtlich festgehalten. „„Mariä Empfängnis“ – Fragen und knappe Antworten zum Hochfest am 8. Dezember“ weiterlesen