Glaubensbekenntnisse in der Liturgie

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Der Glaube soll vielfältigen und persönlichen Ausdruck im Leben finden. Im Gottesdienst geschieht das in besonderer, nämlich ritueller Kommunikation, d. h. in wiederholbaren Handlungen und Sprechakten, zu denen auch die Glaubensbekenntnisse zählen. Nicht spontan, sondern vorgegeben, liegt ihr Wert in der beständigen Einladung zur Identifikation. Meist knappe, teils liturgische Bekenntnisformeln finden sich bereits im Neuen Testament (z. B. „Jesus Christus ist der Herr“, Phil 2,11). „Glaubensbekenntnisse in der Liturgie“ weiterlesen

Die Macht der Musik: Schlaglichter auf die europäische Musikgeschichte

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Musik und Gesang sind dem Menschen gegeben: sie sind Ausdruck seiner Lebendigkeit, dringen mühelos in die emotionalen Tiefen seiner Existenz und befähigen ihn zu unvergleichlich intensiver Kommunikation mit Gott und der Welt. Machtvolle Wirkungen, die dem Guten dienen und dennoch für Missbrauch anfällig sind: für Feste und Feiern, zur Bildung von Geist und Gemüt, für Eliten und selbstbewusste Bürger – für Krieg und Frieden. Freilich: „Ohne Musik wäre das Leben ein Irrtum.“ (F. Nietzsche). „Die Macht der Musik: Schlaglichter auf die europäische Musikgeschichte“ weiterlesen

Veranstaltungstipp: Die arabische Petrusliturgie vom Sinai – eine unedierte Quelle des liturgischen Austauschs zwischen West und Ost

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DDr. Predrag Bukovec, Lehrender der Theologische Kurse, Fellow des Centre for Advanced Studies „Beyond Canon_“ und Habilitand am Lehrstuhl für Liturgiewissenschaft an der Universität Regensburg, ediert und analysiert mit Dr. Dr. Ramez Mikhail, Humboldt-Fellow am Lehrstuhl für Liturgiewissenschaft der Universität Regensburg, die arabische Version der römischen Messliturgie aus einer Handschrift des Katharinen-Klosters am Berg Sinai. Der Text wird am 10. Juni 2020 um 12.00 Uhr erstmals der wissenschaftlichen Öffentlichkeit vorgestellt. Der Titel dieser Veranstaltung lautet: „Die arabische Petrusliturgie vom Sinai – eine unedierte Quelle des liturgischen Austauschs zwischen West und Ost.“

Weitere Informationen entnehmen Sie dem Plakat:  LINK

Anmerkungen zur Geschichte des Eheverständnisses und der Trauungsliturgie

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„Warum heute (noch) heiraten?“ – Diese Frage lässt sich im Blick auf die nunmehr zu unternehmende Zeitreise durch die Geschichte der Ehe und Trauung nochmals zuspitzen auf die nicht minder interessante Frage „Warum heute (noch) kirchlich heiraten?“ Klingt darin doch ein Zusammenhang zwischen einer Lebensform und ihrer religiösen Legitimierung an, der sehr vertraut und doch weniger selbstverständlich ist als gemeinhin angenommen. „Anmerkungen zur Geschichte des Eheverständnisses und der Trauungsliturgie“ weiterlesen

Das Coronavirus als liturgischer V-Effekt

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Beitrag von Dr. Dr. Predrag Bukovec

Die durch Covid-19 verursachte Pandemie hat Auswirkungen auf das gesamte gesellschaftliche Leben. Auch die Kirchen sehen sich durch die Maßnahmen zur Eindämmung des Virus mit bislang unbekannten Herausforderungen konfrontiert. In besonderer Weise erfahrbar wird die Krise in den liturgischen Vollzügen und der aktuellen Auslotung der Möglichkeiten, wie got­tesdienstliches Leben in dieser Situation fortgesetzt werden kann. „Das Coronavirus als liturgischer V-Effekt“ weiterlesen

Eine Kerze im Fenster. Ein Hoffnungslicht in der Coronavirus-Pandemie

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Beitrag von Dr. Dr. Predrag Bukovec

Die Corona-Krise hat jetzt schon fatale Auswirkung auf das Leben der Menschen. Davon bleibt auch die Liturgie nicht verschont, die mit einer noch nie dagewesenen Situation konfrontiert ist, nämlich mit dem Einstellen der öffentlichen Gottesdienste in den Kirchen. Das liturgische Leben spielt sich für die meisten Menschen nun vor allem zu Hause ab. „Eine Kerze im Fenster. Ein Hoffnungslicht in der Coronavirus-Pandemie“ weiterlesen

…Und noch immer bin ich bei dir! Spirituelle Impulse aus der Osterzeit

© St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 391, p. 33 – Antiphonarium officii

Wie es nach Ostern weiterging? Und erst recht nach Pfingsten? Die fortgesetzte Lesung aus der Apostelgeschichte schildert die Dynamik des Erlösungsgeschehens in Erzählform, die Einzugsgesänge des Chorals während des siebenwöchigen Ostersonntags geben sie verdichtet wieder: Das Leben, zu dem Christus aus der Todesnacht erwacht ist, hat die ganze Schöpfung erfasst; darin eingetaucht werden aus Menschen Töchter und Söhne Gottes, und die Welt ist erfüllt vom Erbarmen Gottes und dem Lied der Geretteten – nur wer es nicht mitsingen will, muss gehen …          „…Und noch immer bin ich bei dir! Spirituelle Impulse aus der Osterzeit“ weiterlesen

Karsamstag (nicht nur 2020): Ausharren in der Krise

© Anastasis, Istanbul (c) Steven Zucker

Die Welt hält derzeit den Atem an – und verfolgt gebannt die Entwicklung der Pandemie des CoViD-19: für unsere globalisierte Welt steht sehr viel auf dem Spiel. Zugleich nähert sich jener Tag, an dem alles, das Schicksal der ganzen Schöpfung, auf dem Spiel stand.  Als Tag der Krise (gr. krisis, Entscheidung) ist der Karsamstag in jedem Jahr ein liturgisch unvergleichlicher Tag im kirchlichen Leben. „Karsamstag (nicht nur 2020): Ausharren in der Krise“ weiterlesen

Gott will im Dunklen wohnen

© Michael Gaida auf pixabay

Beitrag von Prof. Dr. Egbert Ballhorn

Ein Weihnachtslied zum Gründonnerstag, ein Lied auf der Grenze.

Das Advents- und Weihnachtslied, von Jochen Klepper in großer Bedrängnis 1939 geschrieben, ist ein Text, der weiter reicht als in die Weihnachtszeit.

Das Lied steht an der Grenze zwischen Finsternis und Licht, es besingt den Übergang von Nacht zu Tag, von Finsternis zu Licht. Wie in der Logik der Psalmensprache ist es nicht linear aufgebaut. Es beginnt mit der Nacht und klingt fast mit ihr aus: „Noch manche Nacht wird fallen“. Die letzte Strophe tastet sich langsam zum Licht empor „Gott will im Dunkel wohnen und hat es doch erhellt“. Dass auch mit Menschwerdung Gottes und Auferweckung Christi die Nacht für uns nicht einfach geschwunden ist, wird nicht überspielt. Die Hoffnung ist eine ganz andere: Gott selbst hält die Nacht aus, er tritt mitten in das hinein, was das reine Gegenteil seiner selbst und doch irgendwie auch Teil seines Wesens ist. Ps 139,12. „Gott will im Dunklen wohnen“ weiterlesen

Die aufgehobene Tradition der vorösterlichen Tagzeitenliturgie

© P. Christoph Merth OSB

Benediktinische „Trauermetten“ nach der Liturgiereform*

Die römisch-monastischen Tenebrae haben in der heutigen Liturgia Horarum eine aus der älteren Tradition gewonnene, aber vor dem Hintergrund ihrer mehr als tausendjährigen Geschichte dennoch frappierend neue Feiergestalt gefunden.[1] Wiederum völlig anders konzipiert das Benediktinische Antiphonale von Münsterschwarzach die in der Bewahrung und Modifikation doppelt aufgehobene Tradition (1); es profilieren sich also aus der jeweils charakteristischen Relation von Kontinuität und Innovation zwei strukturell und theologisch unterschiedlich akzentuierte Feiern des einen Pascha-Mysteriums Christi. Nach einem Seitenblick auf einen dritten, gemischten Feiertyp im Monastischen Stundenbuch von St. Ottilien (2) werden abschließend die wichtigsten Ergebnisse zusammengefasst (3). „Die aufgehobene Tradition der vorösterlichen Tagzeitenliturgie“ weiterlesen