Spricht Gott nur durch die Priester?

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Beitrag von Jörg Phil Friedrich, Münster
Erstveröffentlichung: https://www.welt.de/debatte/kommentare/plus240955503/Synodaler-Weg-nach-Bischofs-Eklat-Gott-spricht-nicht-nur-zu-Klerikern.html

Der katholische Geistliche Martin Grichting hat sich in seinem Beitrag zum Synodalen Weg mutig dem Zeitgeist entgegengestellt. Er wagt es, dagegen zu argumentieren, dass sich die katholische Kirche den Prinzipien der Demokratie anbiedere oder unterwerfe. Das klingt unerhört und verdient Respekt. Dennoch sind kritische Einwände gegen seine Argumentation angebracht, sogar notwendig.

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Erschüttert – erleichtert – ernüchtert – erneuert (?) Was von der Krise bleibt

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Beitrag von DDr. Ingrid Fischer, THEOLOGISCHE KURSE. Dieser Beitrag wurde als Referat beim Symposium der Liturgischen Kommission für Österreich im Oktober 2021 gehalten und erstveröffentlicht in: Heiliger Dienst. Zeitschrift für Liturgie und Bibel 76 (2022,1) 12–21 [Link zum ganzen Heft]

Vorbemerkung

Von der durch Covid-19 ausgelösten weltweiten Krise – so wäre natürlich zu hoffen – möge wenig bleiben, am besten gar nichts. Doch das ist unwahrscheinlich, denn die meisten Expert*innen sind sich darin einig: Die Langzeitfolgen der Pandemie sind nicht absehbar und es wird nicht die letzte gewesen sein. Auch unter dieser Perspektive und weil Geschichte niemals einfach vergangen ist, sondern Zukunft setzt, stelle ich meine Beobachtungen unter vier Partizipialformen, die einen Zusammenhang zwischen dem leidlich Überstandenen und dem der Kirche künftig Aufgegebenen herstellen – einen Zusammenhang, der am Anfang der Krise klar, mitunter scharf beobachtet und artikuliert wurde und inzwischen zu verblassen droht. Meine Akzente setze ich dabei als Liturgiewissenschaftlerin, nicht als Expertin für Pastoral, Mission oder für die Möglichkeiten digitaler Medien, die ich nicht bin.

Partizipien (= „teilhabende“) sind von Verben abgeleitete Formen, die Merkmale einer Eigenschaft annehmen: das hier verwendete Partizip II dient zur Verwendung eines Verbs im Passiv. Also etwas, das wir „erleiden“: vorübergehend oder auch habituell.

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