Fußwaschung – das unerkannte Sakrament

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Ein Vermächtnis Jesu

Alle Evangelien stimmen überein, dass Jesus vor seinem Leiden und Sterben die Seinen zu einem Abschiedsmahl versammelt hat. Es ist die letzte Gelegenheit, ihnen Entscheidendes ans Herz zu legen. Die Synoptiker (Mk, Mt, Lk) überliefern hier die Stiftung der Eucharistie, das Johannesevangelium die Abschiedsreden mit Liebesgebot und Fußwaschung (Joh 13,1-14). Um sicherzustellen, dass trotz anfänglicher Irritation („Niemals sollst du mir die Füße waschen!“ V. 8), die in petrinischen Übereifer mündet („Herr, dann nicht nur meine Füße, sondern auch die Hände und das Haupt.“ V. 9), angekommen ist, worum es geht, fragt Jesus nach: „Begreift ihr, was ich an euch getan habe?“ Und weiter: „Ich habe euch ein Beispiel gegeben, damit auch ihr so handelt, wie ich an euch gehandelt habe.“ (Joh 13,12.15) Gemeint ist der lebenspraktische zuvorkommende Dienst aneinander, jenseits von Ober- und Unterordnung – symbolisiert in einer leiblichen Geste der Zurücknahme seiner selbst um des anderen willen. „Fußwaschung – das unerkannte Sakrament“ weiterlesen

Kirchenmusik. Musik und Gesang im Gottesdienst

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Was wäre die Wiener Kirchenmusik ohne die „klassischen Messen“ eines Mozart, Haydn oder Schubert? Beinahe wären sie 1903 als „ungeeignet“ dem päpstlichen Bann zu Opfer gefallen, doch gestand Pius X. auf kaiserliche Intervention den Wienern ausnahmsweise „ihre“ Orchestermessen zu. Die Schattenseite: So manche Kostbarkeit aus dem thesaurus musicae sacrae der christlichen Kirchen ist die längste Zeit unentdeckt geblieben oder hat keinen Eingang in das kirchenmusikalische Leben der Gemeinden gefunden. Im Spezialkurs „Kirchenmusik“ bei den THEOLOGISCHEN KURSEN wird diese Schatztruhe geöffnet. „Kirchenmusik. Musik und Gesang im Gottesdienst“ weiterlesen

Glaubensbekenntnisse in der Liturgie

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Der Glaube soll vielfältigen und persönlichen Ausdruck im Leben finden. Im Gottesdienst geschieht das in besonderer, nämlich ritueller Kommunikation, d. h. in wiederholbaren Handlungen und Sprechakten, zu denen auch die Glaubensbekenntnisse zählen. Nicht spontan, sondern vorgegeben, liegt ihr Wert in der beständigen Einladung zur Identifikation. Meist knappe, teils liturgische Bekenntnisformeln finden sich bereits im Neuen Testament (z. B. „Jesus Christus ist der Herr“, Phil 2,11). „Glaubensbekenntnisse in der Liturgie“ weiterlesen

Die Macht der Musik: Schlaglichter auf die europäische Musikgeschichte

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Musik und Gesang sind dem Menschen gegeben: sie sind Ausdruck seiner Lebendigkeit, dringen mühelos in die emotionalen Tiefen seiner Existenz und befähigen ihn zu unvergleichlich intensiver Kommunikation mit Gott und der Welt. Machtvolle Wirkungen, die dem Guten dienen und dennoch für Missbrauch anfällig sind: für Feste und Feiern, zur Bildung von Geist und Gemüt, für Eliten und selbstbewusste Bürger – für Krieg und Frieden. Freilich: „Ohne Musik wäre das Leben ein Irrtum.“ (F. Nietzsche). „Die Macht der Musik: Schlaglichter auf die europäische Musikgeschichte“ weiterlesen

Veranstaltungstipp: Die arabische Petrusliturgie vom Sinai – eine unedierte Quelle des liturgischen Austauschs zwischen West und Ost

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DDr. Predrag Bukovec, Lehrender der Theologische Kurse, Fellow des Centre for Advanced Studies „Beyond Canon_“ und Habilitand am Lehrstuhl für Liturgiewissenschaft an der Universität Regensburg, ediert und analysiert mit Dr. Dr. Ramez Mikhail, Humboldt-Fellow am Lehrstuhl für Liturgiewissenschaft der Universität Regensburg, die arabische Version der römischen Messliturgie aus einer Handschrift des Katharinen-Klosters am Berg Sinai. Der Text wird am 10. Juni 2020 um 12.00 Uhr erstmals der wissenschaftlichen Öffentlichkeit vorgestellt. Der Titel dieser Veranstaltung lautet: „Die arabische Petrusliturgie vom Sinai – eine unedierte Quelle des liturgischen Austauschs zwischen West und Ost.“

Weitere Informationen entnehmen Sie dem Plakat:  LINK

Anmerkungen zur Geschichte des Eheverständnisses und der Trauungsliturgie

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„Warum heute (noch) heiraten?“ – Diese Frage lässt sich im Blick auf die nunmehr zu unternehmende Zeitreise durch die Geschichte der Ehe und Trauung nochmals zuspitzen auf die nicht minder interessante Frage „Warum heute (noch) kirchlich heiraten?“ Klingt darin doch ein Zusammenhang zwischen einer Lebensform und ihrer religiösen Legitimierung an, der sehr vertraut und doch weniger selbstverständlich ist als gemeinhin angenommen. „Anmerkungen zur Geschichte des Eheverständnisses und der Trauungsliturgie“ weiterlesen

Das Coronavirus als liturgischer V-Effekt

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Beitrag von Dr. Dr. Predrag Bukovec

Die durch Covid-19 verursachte Pandemie hat Auswirkungen auf das gesamte gesellschaftliche Leben. Auch die Kirchen sehen sich durch die Maßnahmen zur Eindämmung des Virus mit bislang unbekannten Herausforderungen konfrontiert. In besonderer Weise erfahrbar wird die Krise in den liturgischen Vollzügen und der aktuellen Auslotung der Möglichkeiten, wie got­tesdienstliches Leben in dieser Situation fortgesetzt werden kann. „Das Coronavirus als liturgischer V-Effekt“ weiterlesen

Eine Kerze im Fenster. Ein Hoffnungslicht in der Coronavirus-Pandemie

© Marco Uschmann

Beitrag von Dr. Dr. Predrag Bukovec

Die Corona-Krise hat jetzt schon fatale Auswirkung auf das Leben der Menschen. Davon bleibt auch die Liturgie nicht verschont, die mit einer noch nie dagewesenen Situation konfrontiert ist, nämlich mit dem Einstellen der öffentlichen Gottesdienste in den Kirchen. Das liturgische Leben spielt sich für die meisten Menschen nun vor allem zu Hause ab. „Eine Kerze im Fenster. Ein Hoffnungslicht in der Coronavirus-Pandemie“ weiterlesen

Singt das Lob dem Osterlamme

© Ingrid Fischer, Lamm, Sant' Ambrogio, Mailand

Welches Lied verbinden Sie mit der Feier der Auferstehung Christi? Mit welchen Worten, welcher Melodie würden Sie Ihrer Osterfreude Ausdruck verleihen? Seit über eintausend Jahren erklingt am Ostertag in der Liturgie die Sequenz Victimae paschali laudes, und seit dem 12. Jahrhundert ist das Osterlied Christ ist erstanden zunächst als noch einstrophiges Gemeindelied belegt; unterschiedliche mehrstrophische Erweiterungen lassen sich ab dem 14./15. Jahrhundert feststellen, bis sich im 19. Jahrhundert weitgehend seine heutige dreistrophige Fassung etabliert hat. Beide Gesänge wurden vielfach rezipiert und musikalisch bearbeitet. Martin Luther schuf daraus den Choral Christ lag in Todesbanden, der auch einer berühmten Osterkantate von Johann Sebastian Bach zugrunde liegt. Und beide Osterweisen finden sich in schlichter Form bis heute an prominenter Stelle in den katholischen und evangelischen Gesangsbüchern. „Singt das Lob dem Osterlamme“ weiterlesen

…Und noch immer bin ich bei dir! Spirituelle Impulse aus der Osterzeit

© St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 391, p. 33 – Antiphonarium officii

Wie es nach Ostern weiterging? Und erst recht nach Pfingsten? Die fortgesetzte Lesung aus der Apostelgeschichte schildert die Dynamik des Erlösungsgeschehens in Erzählform, die Einzugsgesänge des Chorals während des siebenwöchigen Ostersonntags geben sie verdichtet wieder: Das Leben, zu dem Christus aus der Todesnacht erwacht ist, hat die ganze Schöpfung erfasst; darin eingetaucht werden aus Menschen Töchter und Söhne Gottes, und die Welt ist erfüllt vom Erbarmen Gottes und dem Lied der Geretteten – nur wer es nicht mitsingen will, muss gehen …          „…Und noch immer bin ich bei dir! Spirituelle Impulse aus der Osterzeit“ weiterlesen