Kirchenmusik. Musik und Gesang im Gottesdienst

© Erhard Lesacher

Was wäre die Wiener Kirchenmusik ohne die „klassischen Messen“ eines Mozart, Haydn oder Schubert? Beinahe wären sie 1903 als „ungeeignet“ dem päpstlichen Bann zu Opfer gefallen, doch gestand Pius X. auf kaiserliche Intervention den Wienern ausnahmsweise „ihre“ Orchestermessen zu. Die Schattenseite: So manche Kostbarkeit aus dem thesaurus musicae sacrae der christlichen Kirchen ist die längste Zeit unentdeckt geblieben oder hat keinen Eingang in das kirchenmusikalische Leben der Gemeinden gefunden. Im Spezialkurs „Kirchenmusik“ bei den THEOLOGISCHEN KURSEN wird diese Schatztruhe geöffnet. „Kirchenmusik. Musik und Gesang im Gottesdienst“ weiterlesen

Glaubensbekenntnisse in der Liturgie

© Robert Cheaib, pixabay

Der Glaube soll vielfältigen und persönlichen Ausdruck im Leben finden. Im Gottesdienst geschieht das in besonderer, nämlich ritueller Kommunikation, d. h. in wiederholbaren Handlungen und Sprechakten, zu denen auch die Glaubensbekenntnisse zählen. Nicht spontan, sondern vorgegeben, liegt ihr Wert in der beständigen Einladung zur Identifikation. Meist knappe, teils liturgische Bekenntnisformeln finden sich bereits im Neuen Testament (z. B. „Jesus Christus ist der Herr“, Phil 2,11). „Glaubensbekenntnisse in der Liturgie“ weiterlesen

Die Kränkungen des (modernen) Menschen. Zum Programm in der AKADEMIE am DOM 2020/21

© Peter Fischer auf Pixabay

Vertrauen | Krise. Unter diesem Motto steht das Programm 2020/21 in der AKADEMIE am DOM. Niemand konnte bei der Themenwahl ahnen, in welche Krise COVID-19 die Welt stürzen würde – mit noch unabsehbarem Ende. Ihr sind deshalb die ersten, nach vorsichtiger Öffnung hoffentlich stattfindenden, Veranstaltungen im September 2020 gewidmet. Nach dem Jubiläum der THEOLOGISCHEN KURSE am 1. Oktober (siehe vorige Ausgabe von magazin KLASSIK) eröffnet eine interdisziplinäre Vortrags- und Gesprächsreihe zu den großen Kränkungen des modernen Menschen das Wintersemester 2020/21 in der AKADEMIE am DOM: je zwei renommierte WissenschaftlerInnen befragen und diskutieren das fragil gewordene Selbstbild des Menschen, der – nicht erst seit Corona, aber wohl darüber hinaus – mit dem Verlust seiner Mitte, seiner Einzigartigkeit, seiner Ideale, seiner Freiheit und seiner Leistungsfähigkeit zurechtkommen muss.

„Die Kränkungen des (modernen) Menschen. Zum Programm in der AKADEMIE am DOM 2020/21“ weiterlesen

Die Macht der Musik: Schlaglichter auf die europäische Musikgeschichte

© Jonathan on Unsplash

Musik und Gesang sind dem Menschen gegeben: sie sind Ausdruck seiner Lebendigkeit, dringen mühelos in die emotionalen Tiefen seiner Existenz und befähigen ihn zu unvergleichlich intensiver Kommunikation mit Gott und der Welt. Machtvolle Wirkungen, die dem Guten dienen und dennoch für Missbrauch anfällig sind: für Feste und Feiern, zur Bildung von Geist und Gemüt, für Eliten und selbstbewusste Bürger – für Krieg und Frieden. Freilich: „Ohne Musik wäre das Leben ein Irrtum.“ (F. Nietzsche). „Die Macht der Musik: Schlaglichter auf die europäische Musikgeschichte“ weiterlesen

Der Stephansdom: Mehr als ein Bau aus Stein

© mdb_edw

Kulturgut, Fotomotiv, Wahrzeichen – den Stephansdom kennt jeder Tourist und jedes Kind. Doch geht die „Sehenswürdigkeit“ des Domes weit darüber hinaus: Innen und außen, von den Fundamenten bis zur Turmspitze, erzählt er – in Stein, Holz, Glas und Erz, in Gewand und Gerät, Klang und Raum, Schrift und Bild – seine eigene Geschichte sowie die seiner Erbauer und Besucher, deren Hoffnungen und Frömmigkeit, Ängste und Heilsvergewisserung ihn geformt haben … Der jährlich von den THEOLOGISCHEN KURSEN angebotene Spezialkurs „Der Stephansdom: Mehr als ein Bau aus Stein“ lädt dazu ein, den vertrauten „Steffl“ mit anderen Augen, vielleicht aus einer ungewohnten Perspektive oder auch einfach nur eingehender als sonst zu betrachten. „Der Stephansdom: Mehr als ein Bau aus Stein“ weiterlesen

Anmerkungen zur Geschichte des Eheverständnisses und der Trauungsliturgie

© Drew Coffman on Unsplash

„Warum heute (noch) heiraten?“ – Diese Frage lässt sich im Blick auf die nunmehr zu unternehmende Zeitreise durch die Geschichte der Ehe und Trauung nochmals zuspitzen auf die nicht minder interessante Frage „Warum heute (noch) kirchlich heiraten?“ Klingt darin doch ein Zusammenhang zwischen einer Lebensform und ihrer religiösen Legitimierung an, der sehr vertraut und doch weniger selbstverständlich ist als gemeinhin angenommen. „Anmerkungen zur Geschichte des Eheverständnisses und der Trauungsliturgie“ weiterlesen

Singt das Lob dem Osterlamme

© Ingrid Fischer, Lamm, Sant' Ambrogio, Mailand

Welches Lied verbinden Sie mit der Feier der Auferstehung Christi? Mit welchen Worten, welcher Melodie würden Sie Ihrer Osterfreude Ausdruck verleihen? Seit über eintausend Jahren erklingt am Ostertag in der Liturgie die Sequenz Victimae paschali laudes, und seit dem 12. Jahrhundert ist das Osterlied Christ ist erstanden zunächst als noch einstrophiges Gemeindelied belegt; unterschiedliche mehrstrophische Erweiterungen lassen sich ab dem 14./15. Jahrhundert feststellen, bis sich im 19. Jahrhundert weitgehend seine heutige dreistrophige Fassung etabliert hat. Beide Gesänge wurden vielfach rezipiert und musikalisch bearbeitet. Martin Luther schuf daraus den Choral Christ lag in Todesbanden, der auch einer berühmten Osterkantate von Johann Sebastian Bach zugrunde liegt. Und beide Osterweisen finden sich in schlichter Form bis heute an prominenter Stelle in den katholischen und evangelischen Gesangsbüchern. „Singt das Lob dem Osterlamme“ weiterlesen

…Und noch immer bin ich bei dir! Spirituelle Impulse aus der Osterzeit

© St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 391, p. 33 – Antiphonarium officii

Wie es nach Ostern weiterging? Und erst recht nach Pfingsten? Die fortgesetzte Lesung aus der Apostelgeschichte schildert die Dynamik des Erlösungsgeschehens in Erzählform, die Einzugsgesänge des Chorals während des siebenwöchigen Ostersonntags geben sie verdichtet wieder: Das Leben, zu dem Christus aus der Todesnacht erwacht ist, hat die ganze Schöpfung erfasst; darin eingetaucht werden aus Menschen Töchter und Söhne Gottes, und die Welt ist erfüllt vom Erbarmen Gottes und dem Lied der Geretteten – nur wer es nicht mitsingen will, muss gehen …          „…Und noch immer bin ich bei dir! Spirituelle Impulse aus der Osterzeit“ weiterlesen

Karsamstag (nicht nur 2020): Ausharren in der Krise

© Anastasis, Istanbul (c) Steven Zucker

Die Welt hält derzeit den Atem an – und verfolgt gebannt die Entwicklung der Pandemie des CoViD-19: für unsere globalisierte Welt steht sehr viel auf dem Spiel. Zugleich nähert sich jener Tag, an dem alles, das Schicksal der ganzen Schöpfung, auf dem Spiel stand.  Als Tag der Krise (gr. krisis, Entscheidung) ist der Karsamstag in jedem Jahr ein liturgisch unvergleichlicher Tag im kirchlichen Leben. „Karsamstag (nicht nur 2020): Ausharren in der Krise“ weiterlesen

Leiden und Leidenschaft. Musikalisches und Theologisches zur Johannespassion (J. S. Bach, BWV 245)

© Wolfgang Sauber. Innichen ( Südtirol ). Stiftskirche Kreuzigungsgruppe ( 13.Jhdt. )

Am Karfreitag, 7. April 1724, erklang die Johannes-Passion in der Nikolaikirche in Leipzig erstmals. Text und Musik stellen Jesu Leiden nicht nur dar, sondern wollen den Zuhörer involvieren, ihn am Geschehen teilhaben lassen und verdeutlichen, dass Christus für ihn leidet: „O Mensch, bewein dein Sünde groß …“ „Leiden und Leidenschaft. Musikalisches und Theologisches zur Johannespassion (J. S. Bach, BWV 245)“ weiterlesen